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Herbstversammlung der SGN im Oktober 2022

Am 28.10. fand im Hotel am See die diesjährige Herbstversammlung statt.  Sie stand unter dem Motto „Energieversorgung – Energiekrise – Moderne  Heizsysteme“ statt.   Der Vorsitzende H. Pinz begrüßte die vielen Anwesenden und stellte die Redner des Abends vor: U. Brossmann als 2 Bürgermeister sprach über Maßnahmen und Vorsorge der Stadtverwaltung im Energienotstand, dem sog. Blackout. B. Jobst ist stellvertr. Bezirksvorsitzender des Verbandes und Angestellter  unseres Energieversorgers. Es hatte das Thema: Energienotstand aus der  Sicht der Netzbetreiber. J. Schärl ist Bezirkskaminkehrermeister und Energieberater, er sprach zum Thema:  Heizungen überprüfen, modernisieren, Fördermaßnahmen und Fristen.

H. Pinz erzählte kurz von der kürzlich stattgefundenen Reise nach  Ligurien. Der Bus war bis zum letzten Platz belegt, es habe noch einige  Interessenten gegeben, denen man leider absagen musste. Bis auf wenige Regenschauer am Brenner und im Apennin war die gesamte  Reisedauer mit bestem Wetter beglückt. Man genoss die lauschigen Abende  auf der Hotelterrasse mit der grandiosen Fernsicht über das Meer, bis  hin zu den Apuanischen Bergen. Dr. Schicker und K-H Matz stellen gerne  ihre Fotos zur Verfügung, wer diese möchte, bitte bei der Vorstandschaft melden.

Ausgehend von verschiedenen Meldungen in den Medien über Anschläge auf das  norddeutsche Bahnnetz und Cyberangriffe auf Kreis- und  Stadtverwaltungen, bez. auch großen Industriebetrieben ist die Frage  aufgetaucht: Wie sieht es in unserem näheren Umfeld im Falle eines  Energienotfalles aus? Haben wir genug Energie zur Verfügung um die  Grundversorgung der Bürger zu gewährleisten! Sind Vorsorgen getroffen um bei einem Totalausfall des Stromes die Bürger mit dem Notwendigsten an  Bedarfsgütern zu versorgen? Falls ein längerer Stromausfall eintreten  würde, könnte unsere hochtechnisierte Welt zum totalen Stillstand  kommen. Weiterhin sprach H. Pinz die Verpflichtung der Bürger an, sich selbst mit dem  Notwendigstem an Vorräten einzudecken. Weiterhin erscheine es als  sinnvoll sich ein Notfallsystem anzuschaffen, um Heizung und notwendige  Geräte betreiben zu können. Besonders Nahrungsmittel sollten auf  Langlebigkeit geprüft und solche auch angeschafft werden, die im Notfall kalt verzehrt werden können. Siehe hierzu: Kochen-ohne-Strom - BBK (bund.de)

U. Brossmann übernahm nun das Thema und berichtete von den Planungen und  bereits erfolgten Vorsorgemaßnahmen. Mit großer Befriedigung vernahm  man, dass die Stadt einen dedizierten, praxisgerechten Notfallplan  erarbeitet habe. Man ist sich durchaus der Gefahr eines Blackouts  bewusst und hat dies bereits situativ abgearbeitet. So wurden mehrere  große Notstromsysteme nebst Kraftstoffvorrat erworben und ein weiteres  bestellt. Damit vermeint man, alle notwendigen Betriebsbereiche erhalten zu können. Weiterhin wurden zusammen mit der Polizei Kommunikationswege abgestimmt und es werden Geschäfte angehalten, selbst für ihre  Geschäftsfähigkeit zu sorgen. Seien es Lebensmittelhändler, Tankstellen  oder Banken, wichtig sei, dass der Betrieb weiter gehen könne. U. Brossmann verwies auf zwei neu angestellte „Klimamanager“ der Stadt,  die auch für die Notfallprogramme zuständig seien. Sie seien für Fragen  jederzeit für jeden Bürger erreichbar. Nützliche Informationen hierzu gibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz aus: https://www.bbk.bund.de/  Wir danken U. Brossmann für seine fundierten Ausführungen und der Stadt, dass sie den Bürgern eine Last von der Seele nimmt.

 B. Jobst gab einen kurzen Ausblick auf die Bundesverbandssitzung der  Siedler und zu den Statements der geladenen Politiker. Anschließend  sprach er über mögliche Notfälle und Vorsorgen. Zur Bundesversammlung in Berlin waren Politiker aller Parteien geladen und  sollten qualifiziert Stellung zu Energiekonzepten, neue Heizsysteme und  Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen geben. Was als Resümee zu vermerken sei, der Gedanke kommt auf, es würde an der  Praxis vorbei regiert. Man propagiere als direkte Zukunft für alle  Gebäude, egal ob Bestand oder Neubau nur noch sog. Wärmepumpensysteme.  Es wird wohl nicht nachgedacht über Kosten, Lieferfähigkeit und  Installationskapazität. Abgesehen davon, dass für Altbauten eine  Wärmepumpe kaum als sinnvoll erscheine, seien die Fertigungskapazitäten  bereits jetzt total ausgeschöpft. Zudem gäbe es kein qualifiziertes  Personal auf dem Arbeitsmarkt, um diese geplanten enormen Zuwächse  abzuarbeiten. Zudem seien die Kosten für den Umbau für Eigenheimbesitzer kaum zumutbar. Hr. Limmer hat eine Anleitung erarbeitet, die das Thema neue Grundsteuer  behandelt und nützliche Hilfen bietet. Diese ist von der Webseite zu  laden: Hilfe zur Grundsteuerreform | Verband Wohneigentum e.V. (verband-wohneigentum.de) 

B. Jobst sprach über den sog. Blackout und die möglichen Ursachen. Ein  totaler Blackout kann jederzeit eintreten und sei sicherlich, abhängig  vom Schaden, nicht in Stunden zu beheben. Das deutsche Stromnetz sei ein dynamisch orientiertes Netz, im Gegensatz zu allen anderen Ländern der  EU. Das bedeute, dass häufige Spannungsschwankungen bedingt durch Zu-  oder Abschaltungen von Windkraft- und Photovoltaikanlagen egalisiert  werden müssen. Bei extremen Wetterlagen sei das deutsche Netz  überfordert und könne nur durch Hilfe Österreichs mit seinen großen  Reserven an Wasserkraft, geglättet werden. So hätten wir in der  Vergangenheit ohne der „Nachbarschaftshilfe“ schon den Blackout gehabt.  Das große Problem sei, alle anderen EU-Staaten können sich mit ihren  Energieproduzenten nicht auf unser Netz aufschalten, da diese statisch,  also gleichförmig, geschaltet sind. Unsere Energielandschaft würde deren Systeme gefährden. Ein weiterer Gefahrenpunkt ist der Terrorismus, ein Kraftwerk sei nicht so  gefährdet, das sei zu gut bewacht und gesichert. Es ginge um die  Infrastruktur, hier ein minimaler, gezielter Anschlag und das gesamte  Ländernetz sei eliminiert. Ein Ersatz für Überlandstrommasten oder Trafosysteme sei nicht kurzfristig  zu installieren, er benötige u.U. Monate. Für solche Fälle sei  vorzusorgen. Windkraft oder Photovoltaik seien da nicht hilfreich, da sie selbst Netzstrom für ihre Steuerung benötigen. Man sei sehr froh, dass die Tennet das Netz erworben habe und qualifiziert betreiben würde. Die derzeitige Störungshäufigkeit sei als sehr gering  zu betrachten.

J. Schärl berichtete, dass in den kommenden 2 Jahren ein Heizungscheck der Gasheizungen anstehen würde. Hier werde die Wirkungsweise und Effizienz begutachtet und auf Schwachstellen betrachtet. Er gab an, dass man nicht automatisch ältere Systeme umbauen oder tauschen solle, denn der optimale Stand der Technik sei noch nicht erreicht und die Fördermaßnahmen gehen nur auf die momentane politische Lage ein. Zur Zeit würde der Tausch der Gasheizungen gegen Wärmepumpenanlagen stark gefördert, doch werde hier nicht auf die Sinnhaftigkeit bei Altbauten eingegangen. Vor einem Tausch solle man ein Heizlastgutachten erstellen lassen, um den Bedarf genau zu eruieren und ein geeignetes Heizsystem ermitteln zu können. Weiterhin würde sich ein hydraulischer Abgleich empfehlen. Bei mehrstöckigen Gebäuden über 5 Wohneinheiten sei er bereits vorgeschrieben. Siehe: Hydraulischer Abgleich - So funktioniert der Hydraulische Abgleich (heizsparer.de) Die Kosten für den Tausch der Heizung seien zur Zeit eminent hoch und die Lieferzeiten extrem lang. J. Schärl sprach sich für Hybridheizungen aus, einer Kombination zweier unterschiedlicher Systeme, da man so unabhängiger sei. Im kommenden Jahr stünde wieder die Feuerstättenschau an, Öfen und offenen Kamine werden begutachtet, ob sie den derzeitigen Normen entsprechen würden. Feuerstättenverordnung 15 A - Was Sie wissen sollten (kaminofen.info)

H. Pinz dankte den Rednern für die sehr informativen Vorträge und schloss die Versammlung.